
Prolog – Der Riss im Dungeon
Es roch nach Nebelmaschine,
kaltem Kaffee und Angstschweiß.
Der Halloweenabend war lang
gewesen, zu lang, und Peter Daike Müller hatte zum dritten Mal
an diesem Tag beschlossen, endgültig zu kündigen.
Morgen. Ganz bestimmt
morgen.
Die letzten Besucher waren
längst draußen. Nur die Lautsprecher knisterten noch leise,
irgendwo tropfte Wasser aus einer Leitung in einen blechernen
Eimer.
Es war still – die Art von
Stille, die nicht wirklich leer ist, sondern atmet.
„Super,“ murmelte Peter, während er durch den dunklen Korridor stapfte. „Feierabend für alle – außer für mich und meine Nerven.“
Er schleppte eine
Wäschekiste voller Requisiten durch die Kulissen des Hamburg
Dungeon: eine Guillotine, ein Pestdoktor-Hut, ein künstlicher
Arm mit Blutfleck. Der Boden vibrierte leicht – wahrscheinlich
wieder ein Schiff auf der Elbe.
Oder ein Geist, dachte Peter
halb im Spaß. Halb.
Er blieb
stehen.
Da lag etwas auf dem Boden,
dort, wo eigentlich nichts liegen sollte. Ein Hut.
Aber nicht irgendein Hut. Er
schimmerte. Nicht stark, eher wie das Glitzern eines
Fischschwarms im Wasser, kaum zu fassen, kaum zu
glauben.
Peter hob ihn vorsichtig
auf. Der Stoff war feucht und roch salzig – nach Meer.
„Na klasse. Noch einer aus
der Deko, der ’ne Runde tauchen war.“
Er grinste, setzte den Hut
auf. Passte erstaunlich gut. Und in diesem Moment, als er in
den alten Spiegel gegenüber blickte, schwor er, dass die Luft
um ihn herum vibrierte.
Dann – ein
Windstoß.
Der Hut glühte kurz, das
Licht im Raum flackerte.
„Was zum…?“ Peter stolperte
rückwärts, schlug gegen eine Wand aus feuchten Backsteinen, die
plötzlich zu atmen schien.
Ein Tropfen fiel von der
Decke. Dann noch einer.
Das Wasser roch nicht nach
Elbe, sondern nach etwas Tieferem, Altem – wie der Atem einer
längst vergessenen See.
Peter sah die Bewegung
zuerst im Spiegel. Eine Silhouette, kaum zu erkennen: eine
Gestalt mit nassem, schimmerndem Haar. Augen, so grün, dass
jede Notausgangsbeleuchtung daneben verblasste.
Sie stand hinter ihm, halb
im Schatten, halb im Dunst der Nebelmaschine.
„Wer… wer sind Sie?“ stammelte Peter.
Die Gestalt trat vor. Wasser
tropfte auf den Steinboden, jeder Tropfen klang wie ein
Herzschlag.
„Ich bin… verirrt“, sagte
sie mit einer Stimme, die klang wie ein Lied unter
Wasser.
„Deinetwegen.“
„Wie bitte? Ich hab heut wirklich genug Theater gespielt. Wenn das ’n Scherz von den Kollegen ist—“
„Du trägst meinen Schatz“,
flüsterte sie und hob die Hand. Ihre Finger waren durchsichtig
wie Glas.
„Dieser Hut… gehört
mir.“
Peter fasste unbewusst an den Rand seines Hutes. „Äh… also, wenn’s um Fundbüro geht—“
Doch weiter kam er nicht. Die Temperatur fiel schlagartig, ein Windzug fuhr durch den Raum, Nebel drängte aus jeder Ritze, und das Licht erlosch.
Dann öffnete sich unter
seinen Füßen der Boden.
Er schrie – aber der Schrei
hallte nicht.
Er wurde verschluckt.
Unter ihm glomm blaues Licht, Wellen zogen Kreise, als wäre die Elbe selbst unter dem Dungeon lebendig geworden. Stimmen flüsterten in alten Dialekten, ein Kinderlachen mischte sich hinein, irgendwo klirrte eine Kette.
Peter klammerte sich an
einen Balken, keuchte.
„Ich träum das… Ich träum
das alles!“
Aber der Wind antwortete.
„Nicht Traum“, flüsterte die Stimme. „Erinnerung.“
Und in dem Moment, bevor er
das Bewusstsein verlor, glaubte Peter, im Wasser Gesichter zu
sehen – Gesichter von Männern mit Säbeln, Frauen mit Laternen,
von Riesen mit Augen wie Bernstein.
Einer lächelte ihn
an.
Und irgendwo dazwischen –
die Meerjungfrau. Ihr Blick war traurig, fast
menschlich.
Dann war alles
still.
Nur das leise Gluckern blieb
– das uralte Lied der Elbe, das nie ganz aufhört, zu
erzählen.
Ende des Prologs
Kapitel 1 – Erwachen unter der Elbe
Er wachte mit einem Geräusch
auf, das klang, als würde jemand eine Muschel an sein Ohr
halten.
Ein dumpfes, rauschendes
Grollen – wie Atem, der von weit herkam.
Langsam öffnete Peter die
Augen. Über ihm schwebten Lichtschleier, grünlich schimmernd,
wie Algen, die im Wind tanzen. Nur… es gab hier keinen Wind.
Kein Oben, kein Unten. Nur Wasser – oder etwas, das sich
anfühlte wie Wasser, aber ihn nicht ertränkte.
Er lag auf einem Boden aus
Sand und Kies, der leicht vibrierte, als würde darunter ein
Herz schlagen.
„Na super,“ murmelte er.
„Bin ich tot oder nur wieder in der Nachtschicht?“
Seine Stimme klang seltsam
hohl, als würde sie nicht durch Luft, sondern durch Zeit
reisen.
Er setzte sich auf. Das
Licht kam aus gläsernen Blasen, die um ihn schwebten – jede mit
einem Bild darin. Ein Kind, das auf dem Deich Drachen steigen
ließ. Ein Schiff, das im Nebel verschwand. Eine Frau, die
weinte.
Bilder, Erinnerungen,
Bruchstücke von Leben.
„Träum ich das?“, fragte er leise.
„Nein“, antwortete jemand
hinter ihm.
Peter fuhr herum – und
rutschte auf dem nassen Kies aus.
Da stand sie.
Areta(n)eh. Die
Meerjungfrau.
Doch jetzt sah sie anders
aus. Mächtiger. Ihr Haar trieb wie Rauch, die Augen glänzten in
der Farbe der Tiefe. Ihre Haut schimmerte wie nasses Glas, und
sie trug den Hut – seinen Hut – auf dem Kopf. Nur dass
er jetzt golden leuchtete.
„Du bist also wach“, sagte
sie, ohne Lächeln.
„Das ist selten. Die meisten
Menschen, die hierherfallen, wachen nicht mehr auf.“
„Ja, moin auch,“ krächzte
Peter und wischte sich Algenschlieren aus dem
Gesicht.
„Wo bin ich hier? Und warum…
riecht’s nach Fischsuppe mit Elektroschock?“
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln glitt über ihr Gesicht. „Du bist unter der Elbe. In der Schicht zwischen Wasser und Erinnerung. Hierher kommt, was verloren geht.“
Sie deutete auf die
schwebenden Blasen.
„Das sind Dinge, die eure
Welt vergessen hat. Spieluhren, Schlüssel, Träume. Worte, die
nie ausgesprochen wurden. Alles landet irgendwann hier.“
Peter blickte sich um.
Zwischen den Lichtblasen sah er alte Münzen, rostige Anker,
Puppenköpfe, Notizzettel – und tatsächlich: eine Unterhose mit
gelben Enten drauf.
„Na toll. Selbst die hat’s
erwischt.“
„Deine?“, fragte Areta(n)eh
neugierig.
„Jau,“ seufzte Peter. „Das
Schicksal hat Humor.“
Die Meerjungfrau beugte sich
zu ihm herab, ihre Stimme klang nun weicher.
„Ich wollte dich nicht
herziehen. Aber der Hut – er war meine Verbindung. Ich habe ihn
gesucht, seit er verschwand.“
„Warum?“, fragte
Peter.
„Weil er mich an jemanden
erinnert, der mich einst sah – wirklich sah. Einen Menschen,
der keine Angst vor dem Wasser hatte.“
Er nickte, verstand kein
Wort, und doch irgendwie alles.
Einen Moment lang war es
still. Nur das Licht der Blasen flackerte, als würde das Wasser
atmen.
Peter merkte erst spät, dass
er sie anstarrte. Nicht einfach so – seine Augen hingen an der
glatten, schimmernden Stelle unterhalb ihres Brustkorbs, dort,
wo ihre Haut sich im Rhythmus der Strömung
bewegte.
Ein leises Schmunzeln
huschte über Aretanehs Gesicht.
„Warum siehst du mich so an,
Mensch?“
Peter räusperte sich, das
Gesicht so rot wie die Lampen im Dungeon.
„Äh… ich… wollte nur…
wissen, ob Meerjungfrauen eigentlich ’n Bauchnabel
haben.“
Sie neigte den Kopf,
ernsthaft nachdenkend. „Manchmal. Kommt drauf an, ob wir uns
erinnern, einmal menschlich gewesen zu sein.“
Dann lächelte sie, und das
Wasser um sie begann zu glitzern, als wäre die Antwort selbst
ein Geheimnis.
Peter grinste verlegen. „Ja, na dann. Wieder was gelernt. Und ich dachte, Biologie war nie mein Fach.“
Sie lachte – leise, wie eine Welle, die an den Strand rollt. Und in diesem Augenblick schien der ganze Ort ein Stück heller zu werden.
Aber der Hut – er war meine Verbindung. Ich habe ihn gesucht, seit er verschwand.“
„Warum?“, fragte
Peter.
„Weil er mich an jemanden
erinnert, der mich einst sah – wirklich sah. Einen Menschen,
der keine Angst vor dem Wasser hatte.“
Er nickte, verstand kein
Wort, und doch irgendwie alles.
Dann begann der Boden zu
beben.
In der Ferne erhob sich eine
Silhouette.
Ein Turm – aus Wrackteilen
gebaut, verziert mit Laternen und alten Glocken.
Und rundherum: Schatten.
Bewegungen. Figuren aus einer anderen Zeit.
Ein Mann in einem langen
Mantel, der aussah wie Störtebeker. Eine Frau mit einer Laterne
und schwarzen Augen. Und hinter ihnen etwas Riesiges, das im
Wasser schlief – ein Körper aus Schlick und Stein.
„Was… sind das für
Leute?“
Areta(n)eh sah ihn an,
ernst.
„Die, die Hamburgs Seele
ausmachen. Die, die vergessen wurden. Und du… du hast sie
geweckt.“
„Wie bitte?“
„Als du den Hut getragen
hast, hast du den Riss geöffnet. Zwischen eurer Welt und
meiner. Jetzt kommt das Alte zurück. Das, was ihr verdrängt
habt.“
Peter stand da, tropfnass
und sprachlos.
„Na, herrlich. Ich krieg
nicht mal meine Steuer gemacht, und jetzt soll ich für ’n
interdimensionalen Wasserschaden verantwortlich sein.“
Ein fernes Donnern antwortete ihm. Das Wasser über ihnen begann sich zu bewegen – langsam, kreisend, als würde jemand einen riesigen Löffel im Strom drehen.
Areta(n)ehs Blick
verdunkelte sich.
„Der Riss wächst. Wenn er
die Oberfläche erreicht, wird Hamburg ertrinken – diesmal
endgültig.“
„Ach, super,“ keuchte Peter. „Und wie soll ich das bitte verhindern?“
Sie sah ihn lange an, dann
flüsterte sie:
„Indem du dich erinnerst,
wer du warst, bevor du vergessen hast, zu glauben.“
Peter
blinzelte.
„Tja… dann sind wir beide
geliefert.“
Doch bevor er weiterreden konnte, zerbarst eine der Lichtblasen. Ein kalter Windstoß fegte durch das Wasser. In der Blase war ein Bild von der Speicherstadt – aber jetzt… brannte sie.
Areta(n)ehs Augen weiteten
sich.
„Es beginnt schon.“
Und während die Flammen durch das Wasser loderten wie goldene Schlangen, begriff Peter Daike Müller, dass sein Feierabend noch lange nicht gekommen war.
Ende Kapitel 1
Kapitel 2 – Die Geister von Hamburg
Das Licht der Wasserblasen
wurde blasser.
Nur ein fernes, dumpfes
Glimmen blieb, das sich über den Boden aus Sand und
Muschelstaub legte wie ein schwacher Schein vom
Meeresgrund.
Peter trat vorsichtig einen
Schritt vor. Bei jedem Schritt sank er leicht ein, und das
Wasser summte um seine Knöchel, als hätte es eine Meinung zu
ihm.
Areta(n)eh glitt neben ihm
her – nicht schwimmend, nicht gehend, eher gleitend, als wäre
sie selbst ein Teil des Stroms.
„Sag mal…“, begann Peter, bemüht, seine Nervosität mit Worten zu übertönen, „wo führt das hier eigentlich hin? Gibt’s ’n Ausgang? Oder wenigstens ’n Kiosk?“
Areta(n)eh sah ihn an, ihr
Blick glitt durch ihn hindurch, als könne sie seine Gedanken
hören.
„Hier unten gibt es keine
Ausgänge. Nur Übergänge. Du wirst sehen.“
Das klang gar nicht beruhigend.
Vor ihnen öffnete sich der
Gang in eine weite Halle – eine Kathedrale aus Treibgut,
Schiffsplanken und uralten Netzen, die im Wasser schwebten wie
Vorhänge.
Zwischen den Säulen
schwebten Schatten. Manche trugen Hüte, andere Laternen, manche
wirkten wie Menschen, andere wie etwas, das die Erinnerung an
Menschen war.
Einer von ihnen trat
hervor.
Ein breitschultriger Kerl
mit nassem Bart, die Augen funkelten wie nasses Erz. Er trug
eine zerrissene Kapitänsuniform, auf der noch der Abdruck eines
Schiffsnamens zu lesen war: Seewind.
„Na, das ist ja’n Ding,“ brummte Peter. „Störtebeker höchstpersönlich?“
Der Geist lachte, ein
heiseres, grollendes Lachen, das von allen Wänden
widerhallte.
„Störtebeker? Ach was. Der
hat wenigstens Ruhm gekriegt. Ich bin Kapitän Hinnerk Blanken,
verschluckt 1892, als die Elbe ihren Hunger hatte.“
Areta(n)eh verneigte sich leicht. „Hinnerk, alter Wächter. Ich bringe einen Menschen. Einen, der den Riss geöffnet hat.“
Ein Murmeln ging durch die
Geistermenge. Flackernde Augen richteten sich auf
Peter.
„Na großartig,“ flüsterte
er, „jetzt bin ich auch noch Touristenattraktion für
Tote.“
Hinnerk trat näher, beugte
sich zu ihm herab. Sein Atem roch nach Salz und
Sturm.
„Menschen haben uns
vergessen. Jahrzehnte lang. Jetzt, wo du den Schleier zerrissen
hast, kommen wir wieder. Aber das Wasser…“ – seine Stimme wurde
dumpf – „…das Wasser erinnert sich an alles.“
Aus dem Schatten erhob sich
eine zweite Gestalt – eine Frau in schwarzer Kleidung, ein
Pestdoktor mit der typischen langen Schnabelmaske. Doch aus den
Augenhöhlen tropfte Wasser.
„Der Riss zieht sie alle
an,“ sagte sie, ihre Stimme war hohl wie durch einen Schlauch
gesprochen. „Er bringt die Stadt aus dem Gleichgewicht. Und
oben – oben werden sie bald spüren, dass die Elbe wieder
atmet.“
Peter wich einen Schritt zurück. „Und was soll ich damit zu tun haben? Ich bin Aushilfe, kein Exorzist!“
Areta(n)eh legte ihm eine
Hand auf die Schulter. Ihr Griff war kühl, aber
fest.
„Du bist der Erste, der mich
gesehen hat, Peter Daike Müller. Und du bist der Einzige, der
den Weg zurück kennt.“
Er sah sie an, völlig überfordert. „Ich kenn höchstens den Weg zum Pausenraum.“
„Dann lern schnell,“ flüsterte sie.
Plötzlich vibrierte der
Boden. Ein Riss zog sich durch den Sand, bläulich
glühend.
Von dort unten stieg etwas
empor – gewaltig, träge, uralt. Zwei glühende Punkte, wie Augen
aus Bernstein, öffneten sich in der Tiefe.
„Der Elbriese,“ hauchte Hinnerk. „Er erwacht.“
Das Wasser wurde unruhig,
Blasen stiegen auf, und über ihnen begann der Himmel – oder
das, was davon übrig war – zu beben.
Aus den Blasen stiegen
Szenen aus der Oberfläche: Menschen auf den Landungsbrücken,
Touristen, die Fotos machten, Möwen, die
kreischten.
Keiner sah das, was wirklich
geschah – dass die Elbe langsam, unmerklich, zu glühen
begann.
Areta(n)ehs Stimme schnitt
durch das Rauschen.
„Wenn wir den Riss nicht
schließen, wird Hamburg von innen verschluckt.“
Peter starrte sie an,
fassungslos.
„Na wunderbar. Und ich
dacht, heut krieg ich nur Überstunden. Jetzt soll ich die Stadt
retten.“
Hinnerk grinste breit. „Dat is doch mal ’ne Beförderung, Jung.“
Ein Windstoß fegte durch die Halle, das Wasser zog sich zurück, als würde es Luft holen – und dann, mit einem dröhnenden Laut, öffnete sich vor ihnen ein Tunnel aus Licht.
„Da musst du durch,“ sagte
Areta(n)eh. „Dahinter liegt die Grenze.“
„Und was ist auf der anderen
Seite?“
„Das, was du vergessen
hast.“
Peter schluckte. „Na, das kann ja nur schiefgehen.“
Und dann trat er hinein.

It smelled of fog machine,
cold coffee, and fear sweat.
Halloween night had been
long—too long—and Peter Daike Müller had, for the third time
that day, decided to quit for good.
Tomorrow. Definitely
tomorrow.
The last visitors were long
gone.
Only the speakers still
crackled softly, somewhere water dripped from a pipe into a tin
bucket.
It was quiet—the kind of
quiet that isn’t really empty, but breathes.
“Great,” muttered Peter as
he trudged down the dark corridor.
“End of shift for
everyone—except for me and my nerves.”
He hauled a laundry crate
full of props through the sets of the Hamburg
Dungeon: a guillotine, a plague doctor’s hat, a fake
arm with a bloodstain.
The floor trembled
faintly—probably another ship on the Elbe.
Or a ghost, Peter thought
half-jokingly. Half.
He stopped.
Something lay on the floor,
right where nothing ever should have.
A hat.
But not just any
hat.
It shimmered—not brightly,
more like the glint of a school of fish under water, hard to
grasp, harder to believe.
Peter picked it up
carefully. The fabric was damp and smelled salty—of the
sea.
“Wonderful. Another prop
that’s been out for a swim.”
He grinned, set the hat on
his head. It fit surprisingly well.
And in that instant, as he
glanced into the old mirror opposite him, he swore the air
around him vibrated.
Then—a gust of
wind.
The hat glowed briefly, the
room’s lights flickered.
“What the—?” Peter stumbled
backward, hitting a wall of damp bricks that suddenly seemed to
breathe.
A drop fell from the
ceiling. Then another.
The water didn’t smell of
the Elbe, but of something deeper, older—like the breath of a
long-forgotten sea.
He saw the movement first in the mirror: a silhouette, barely discernible—a figure with wet, glistening hair and eyes so green that every emergency-exit light faded beside them.
She stood behind him, half
in shadow, half in the mist of the fog machine.
“Who… who are you?” Peter
stammered.
The figure stepped forward.
Water dripped onto the stone floor—each drop a
heartbeat.
“I am… lost,” she said, with
a voice that sounded like a song sung underwater.
“Because of you.”
“Excuse me? I’ve done enough acting for one night. If this is a joke from the crew—”
“You wear my treasure,” she
whispered, raising a hand. Her fingers were transparent as
glass.
“That hat… belongs to
me.”
Peter instinctively touched the brim. “Uh… if this is about lost and found—”
He didn’t
finish.
The temperature plunged;
wind rushed through the room; fog spilled from every crack, and
the lights went out.
Then the floor opened
beneath his feet.
He screamed—but the scream
didn’t echo.
It was
swallowed.
Below him, blue light
shimmered.
Waves circled outward as
though the Elbe itself had come alive beneath the
Dungeon.
Voices whispered in old
dialects, children’s laughter mingled in, somewhere a chain
rattled.
Peter clung to a beam,
gasping.
“This is a dream. It’s
all a dream!”
But the wind
answered.
“Not dream,” the voice
whispered. “Memory.”
And in the moment before he lost consciousness, Peter thought he saw faces in the water—faces of men with sabers, women with lanterns, giants with eyes like amber.
One of them smiled at
him.
And somewhere among them—the
mermaid.
Her gaze was sad. Almost
human.
Then all was
still.
Only the faint gurgling
remained—the ancient song of the Elbe that never quite stops
telling its stories.
He woke to a sound like
someone holding a seashell to his ear—
a deep, rushing hum, like
breath drawn from far away.
Slowly, Peter opened his
eyes.
Above him floated curtains
of light, greenish and shifting, like seaweed dancing in the
wind.
Only… there was no
wind.
No up, no down.
Just water—or something
like water that didn’t drown him.
He lay on a floor of sand and gravel that pulsed softly, as though a heart beat beneath it.
“Great,” he muttered. “Am I dead or just on another night shift?”
His voice sounded hollow, as if traveling not through air but through time.
He sat up. The light came
from glassy bubbles drifting around him—each containing an
image:
a child flying a kite on the
dike,
a ship disappearing into
fog,
a woman crying.
Pictures. Memories. Fragments of lives.
“Am I dreaming?” he
whispered.
“No,” said someone behind
him.
Peter spun around—and slipped on the wet gravel.
She stood
there.
Aretaneh.
The mermaid.
But now she looked
different—mightier. Her hair drifted like smoke, her eyes
gleamed the color of the deep.
Her skin shimmered like wet
glass, and she wore the hat—his hat—on her
head.
Only now it glowed
gold.
“So you’re awake,” she said
without smiling.
“That’s rare. Most humans
who fall here don’t wake up again.”
“Yeah, howdy to you too,”
Peter croaked, wiping algae from his face.
“Where am I? And why does it
smell like fish soup and electricity?”
A faint smile flickered over
her lips.
“You are beneath the Elbe.
In the layer between water and memory.
Everything that’s lost comes
here.”
She gestured to the glowing
bubbles.
“These are things your world
has forgotten—music boxes, keys, dreams.
Words never spoken.
Everything ends up here eventually.”
Peter looked around. Between
the orbs floated old coins, rusty anchors, doll heads,
notes—
and indeed: a pair of
underwear covered in yellow ducks.
“Oh, fantastic. Even those
didn’t make it.”
“Yours?” Aretaneh asked,
curious.
“Yep,” sighed Peter. “Fate’s
got a sense of humor.”
The mermaid bent closer, her
voice now softer.
“I didn’t mean to pull you
here.
But the hat—it was my link.
I’ve been searching for it since it vanished.”
“Why?” Peter
asked.
“Because it reminds me of
someone who once saw me—truly saw me.
A human who wasn’t afraid of
the water.”
He nodded, understanding
nothing and everything at once.
For a moment,
silence.
Only the light of the
bubbles flickered, as if the water itself were
breathing.
He realized late that he was staring at her—not her face, but the smooth, shimmering place below her ribcage, where her skin moved with the rhythm of the current.
Aretaneh smirked
slightly.
“Why do you look at me that
way, human?”
Peter cleared his throat,
his face as red as the Dungeon lamps.
“Uh… I just wanted to know
if mermaids actually have, you know… belly buttons.”
She tilted her head,
thinking seriously.
“Sometimes. Depends on
whether we still remember being human once.”
Then she smiled, and the
water around her glimmered—as if the answer itself were a
secret.
Peter grinned sheepishly.
“Well, that’s new. I always flunked biology.”
She laughed softly, like a
wave curling to shore.
And in that moment, the
whole place seemed a little brighter.
But then the ground began to
tremble.
In the distance, a
silhouette rose—
a tower built from wreckage,
adorned with lanterns and ancient bells.
And all around it: shadows.
Movements. Figures from another time.
A man in a long coat who
looked like Störtebeker.
A woman with a lantern and
black eyes.
And behind them something
massive sleeping in the water—
a body of silt and
stone.
“What… what are those people?”
Aretaneh looked at him
gravely.
“They are what makes up
Hamburg’s soul.
The forgotten
ones.
And you… you woke
them.”
“Come again?”
“When you wore the hat, you
opened the crack—between your world and mine.
Now the old things
return.
The ones you’ve tried to
bury.”
Peter stood there, drenched
and speechless.
“Oh, perfect. I can’t even
finish my taxes, and now I’m responsible for an
interdimensional water leak.”
A distant rumble answered
him.
The water above them began
to move—slowly, swirling, as if someone stirred the river with
a giant spoon.
Aretaneh’s gaze
darkened.
“The crack is
growing.
If it reaches the surface,
Hamburg will drown—this time for good.”
“Fantastic,” Peter
gasped.
“And how exactly am I
supposed to stop that?”
She looked at him for a long
time, then whispered,
“By remembering who you were
before you forgot how to believe.”
Peter blinked.
“Well then… we’re both
doomed.”
Before he could say more,
one of the bubbles burst.
A cold wind swept through
the water.
Inside the bubble had been
an image of the Speicherstadt—
but now… it was on
fire.
Aretaneh’s eyes
widened.
“It has already
begun.”
And as the flames burned
through the water like golden serpents,
Peter Daike Müller finally
understood that his workday was far from over.
The light of the water
bubbles dimmed,
leaving only a dull glow
that spread across the sand and shell-dust floor like a weak
gleam from the seabed.
Peter took a cautious
step.
With every footfall he sank
slightly, and the water hummed around his ankles as if it had
an opinion about him.
Aretaneh glided beside
him—not swimming, not walking,
but moving as if she
was the current itself.
“So…,” Peter began, trying
to talk away his nerves,
“where exactly does this go?
Is there an exit? Maybe a snack bar?”
Aretaneh looked at him; her
gaze passed through him,
as if she could hear his
thoughts.
“Down here there are no
exits. Only transitions. You’ll see.”
That didn’t sound reassuring.
Ahead, the passage opened
into a vast hall—
a cathedral made of
driftwood, ship planks, and ancient nets hanging in the water
like curtains.
Between the pillars floated
shadows.
Some wore hats, others
lanterns.
Some looked like people;
others like memories of people.
One stepped
forward.
A broad-shouldered man with
a wet beard, eyes gleaming like damp ore.
He wore a torn captain’s
uniform,
and on the chest the faded
imprint of a ship’s name: Seewind.
“Well, I’ll be,” Peter
muttered.
“Störtebeker
himself?”
The ghost laughed—a hoarse,
rolling laugh that echoed from every wall.
“Störtebeker? Hardly. He got
fame.
I’m Captain Hinnerk
Blanken—swallowed in 1892, when the Elbe was hungry.”
Aretaneh bowed
slightly.
“Hinnerk, old watcher. I
bring a human—one who opened the crack.”
A murmur went through the
gathered spirits.
Dozens of glimmering eyes
fixed on Peter.
“Oh great,” he
whispered,
“now I’m a tourist
attraction for the dead.”
Hinnerk stepped closer,
leaning down.
His breath smelled of salt
and storm.
“Humans forgot us. For
decades.
Now that you’ve torn the
veil, we return.
But the water…”—his voice
deepened—“…the water remembers everything.”
From the shadows emerged
another figure—
a woman dressed in black, a
plague doctor with the long beak mask.
But from the eye sockets
dripped water.
“The crack draws them all,”
she said, her voice hollow, like spoken through a
tube.
“It’s pulling the city out
of balance.
And above—soon they’ll feel
that the Elbe is breathing again.”
Peter stepped
back.
“And what’s that got to do
with me?
I’m temp staff, not an
exorcist!”
Aretaneh placed a hand on
his shoulder—cool but firm.
“You are the first to have
seen me, Peter Daike Müller.
And you are the only one who
knows the way back.”
He stared at her,
overwhelmed.
“The only way I know is the
one to the break room.”
“Then learn quickly,” she whispered.
Suddenly the ground
vibrated.
A crack split the sand,
glowing blue.
From below, something vast
rose—
slow, ancient,
immense.
Two glowing points opened in
the dark,
amber eyes in the
depths.
“The Elbe Giant,” breathed
Hinnerk.
“He awakens.”
The water churned; bubbles
burst upward,
and above them the sky—or
what was left of it—shuddered.
Through the bubbles
flickered scenes from the surface:
people at the
Landungsbrücken, tourists taking photos,
seagulls
crying.
None of them saw what truly
happened—
that the Elbe itself was
beginning, imperceptibly, to glow.
Aretaneh’s voice cut through
the roar.
“If we don’t close the
crack, Hamburg will be swallowed from within.”
Peter stared at her,
stunned.
“Wonderful. And here I
thought I was just getting overtime.
Now I’m supposed to save the
city.”
Hinnerk
grinned.
“Well then, lad, that’s what
I call a promotion.”
A gust of wind swept through
the hall;
the water withdrew as if
inhaling—
and then, with a thunderous
sound,
a tunnel of light opened
before them.
“You must go through,” said
Aretaneh.
“Beyond lies the
boundary.”
“And what’s on the other side?”
“What you have forgotten.”
Peter
swallowed.
“Well, this can only go
wrong.”
And then he stepped inside.
